Die Standortfunktion von X enthüllt Verbindungen einiger rechter Konten ins Ausland

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X (ehemals Twitter) hat kürzlich eine neue Funktion „Über dieses Konto“ eingeführt, die die Transparenz erhöhen soll. Allerdings hat die Einführung ein von manchen als großes Problem angesehenes Problem aufgedeckt: Überraschend viele prominente rechte Konten, die behaupten, amerikanische Stimmen zu vertreten, werden tatsächlich von außerhalb der Vereinigten Staaten betrieben.

Das Datenleck und erste Reaktionen

Die neue Funktion zeigt Kontoerstellungsdaten, App-Download-Standorte und geografische Informationen an. Diese Daten gerieten schnell ins Blickfeld, als der linke Influencer Micah Erfan Screenshots veröffentlichte, die mehrere selbst beschriebene „America First“-Konten zeigten, die angeblich in Ländern wie Japan, Neuseeland, Pakistan und Thailand ansässig waren. Erfans Beitrag, der als „totales Armageddon für die Online-Rechte“ bezeichnet wurde, ging viral.

Zu den gekennzeichneten Konten gehören sowohl kleine Profile als auch solche mit großen Followern (einige mit Hunderttausenden von Benutzern). Das prominenteste Beispiel ist @American, das offenbar von Pakistan aus betrieben wird.

Bedenken hinsichtlich der Reaktion und der Datengenauigkeit von X

Nikita Bier, Produktdirektor von X, beschrieb das Feature als „einen wichtigen ersten Schritt zur Sicherung der Integrität des globalen Marktplatzes“. Der Start verlief jedoch nicht ohne Probleme. Viele Benutzer meldeten völlig ungenaue Standortdaten.

Bier gab später zu, dass die Funktion insbesondere für ältere Konten nicht perfekt sei, und versprach, bis Dienstag Korrekturen vorzunehmen. Dieses Eingeständnis wirft Fragen zur Zuverlässigkeit der Daten auf und ob sie tatsächliche Benutzerstandorte genau widerspiegeln.

Warum das wichtig ist

Die Diskrepanz zwischen angegebenen Identitäten und tatsächlichen Standorten könnte die Glaubwürdigkeit bestimmter Online-Stimmen untergraben. Das Vorhandensein von im Ausland betriebenen Konten, die sich als amerikanische Benutzer ausgeben, deutet auf koordinierte Versuche hin, den politischen Diskurs in den USA zu beeinflussen. Während das Ausmaß dieser Aktivitäten unklar bleibt, verdeutlicht der Vorfall die Anfälligkeit von Social-Media-Plattformen gegenüber ausländischer Einmischung.

Obwohl die Einführung der Funktion die Transparenz erhöhen sollte, hat sie stattdessen Kontroversen ausgelöst und neue Fragen zur Authentizität von Online-Identitäten aufgeworfen. Obwohl X Ungenauigkeiten einräumt, scheint er bestrebt zu sein, das Tool zu verfeinern, was darauf hindeutet, dass solche standortbasierten Daten in Zukunft häufiger vorkommen könnten.